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Zweite
Auflage des Symposiums „Das Kulturerbe der Banater Schwaben“ am 8.
Juni 2017 |
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Neue
Kulturprojekte für Nitzkydorf Was
die erste Auflage des 2016 in Nitzkydorf veranstalteten Symposiums „Das
Kulturerbe der Banater Schwaben“ als interessantes Zukunftsvorhaben angedeutet
hatte, scheint mit der zweiten Auflage sicher den Weg zu einer
Traditionsveranstaltung im Geburtsort der Nobelpreisträgerin Herta Müller
gefunden zu haben. Die Veranstalter, Lehrer Tiberiu Buhnă-Dariciuc,
Gemeinde und Gymnasialschule, die Heimatortsgemeinschaft Nitzkydorf, das
Internetportal FantasticulBanat.com und das Temescher
Kreisschulinspektorat, haben diesmal das vielfältige banatschwäbische
Kulturerbe am Beispiel Nitzkydorf in fünf Bereichen – Literatur und Malerei,
Dokumentarfilm und Fotografie, Musik und Brauchtum, Religion, Architektur –
durch Vorträge, Referate und Debatten von Historikern, Forschern,
Schriftstellern, Publizisten und Lehrern zum Großteil zweisprachig (rumänisch
und deutsch) beleuchtet. Lehrer
Tiberiu Buhnă-Dariciuc stellte die aus dem Ungarischen ins Rumänische übersetzte
Dissertation über die Nitzkydorfer Mundart von Franz Kräuter (Budapest, 1907)
vor. Der aus Nitzkydorf stammende Autor und Redakteur der „Banater Zeitung“,
Balthasar Waitz, präsentierte seinen heutigen Landsleuten wie auch etlichen
ehemaligen Nitzkydorfern zweisprachig seinen letzten Prosaband „Menschen und
andere Träume“. Der Schriftsteller und Übersetzer Simion Dănilă
stellte den schönen Band „Ein Wort, ein Bild“ mit Gedichten des Hatzfelders
Peter Jung und Werken seines Landsmannes Stefan Jäger vor. Sehr gut kam beim
Publikum ein von Cosmin Tanasă, Administrator des Portals
FantasticulBanat.com, realisierter Dokumentarfilm über die Gemeinde Nitzkydorf
an. Die Nitzkydorfer HOG-Vorsitzende Dr. Hella Gerber präsentierte sodann die kürzlich
erschienene dritte Ausgabe des Nitzkydorfer Heimatblattes. Sie kündigte aber
auch drei neue Kulturprojekte an: die Anbringung von Tafeln mit deutschen Straßennamen,
die Reparatur der Kirchenorgel und die Förderung und Ausstattung der Schülertanzgruppe.
Zu
kirchen- und religionsgeschichtlichen Themen referierten Diözesanarchivar
Claudiu Călin und der Journalist Dușan Baiski. Während Călin
drei herausragende kirchliche Persönlichkeiten – allesamt Söhne des Dorfes
– würdigte (den Schulmann und Parlamentarier Dr. phil. Franz Kräuter,
Monsignore Dr. theol. Franz Kräuter und Bischof Sebastian Kräuter), stellte
Baiski anhand von Archivdokumenten die Einstellung der Banater Schwaben und ihre
Haltung zur katholischen Kirche in der Zeit des nationalsozialistischen
Einflusses dar. Der Lugoscher Musikologe Dr. Constantin-Tufan Stan referierte über
die reichen deutschen Musiktraditionen. Mit
neuen schwäbischen Tänzen überraschte die Schülertanzgruppe mit ihrer rührigen
Leiterin Margareta Dragoș. Eröffnet wurden anlässlich des Symposiums
Fotoausstellungen von Cosmin Tanasă, Alex Zarin, Tiberiu Buhnă-Dariciuc
und Anton Robert Krumenacker sowie eine Ausstellung von Plastiken und Malereien
von Nitzkydorfer Schülern. Zu
einem überraschenden, aber zukunftsweisenden Schlussmoment gestaltete sich die
Enthüllung einer von der HOG Nitzkydorf realisierten zweisprachigen Gedenktafel
an dem sanierten Gassenbrunnen vor der Gymnasialschule durch Bürgermeister Dănuț
Drăghici und Dr. Hella Gerber. Der Text, dem Nitzkydorfer Heimatbuch
entnommen, bietet grundlegende Informationen über die Dorfbrunnen, von denen es
in jeder Gasse fünf bis sechs gab. Im Anschluss führten die zahlreichen Teilnehmer aus dem In- und Ausland, darunter der Präsident des Weltdachvebandes der Donauschwaben, Stefan Ihas mit Gattin Anna Fernbach, die Direktorin der Temeswarer Lenauschule, Helene Wolf, und der Vorsitzende des Vereins der Freunde der Lenau-schule, Prof. Dr. Franz Quint, in der Schule, bei gutem Essen, die interessanten Gespräche noch bis zum späten Abend fort. Ein herzliches Dankeschön der Gastgeberin, Schuldirektorin Adelina Briscan.
Fotos: Claudiu Călin, Gerhard Katerna, Robert Anton Krumenacker und Alex Zarin
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