15. Nitzkydorfer Heimattreffen in Augsburg

Kontakt             Home           Gästebuch            Neues

 

3 Musikkapellen beim 15. Nitzkydorfer Heimattreffen mit Kirchweihfest

Der 12.10.13 war für die Nitzkydorfer Landsleute und deren Freunde ein Freudentag.

Um 10 Uhr konnten die ersten Gäste im Neuen Hubertushof in Augsburg zum 15. Nitzkydorfer Heimattreffen mit Kirchweihfest begrüßt werden, eine Stunde später waren fast alle Plätze besetzt. Zunächst einmal gab es viel zu erzählen, Gesprächsstoff lieferte auch die Videovorführung von Franz Gerber von der letzten Banat-Reise.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen fand in der benachbarten Sankt Franziskus-Kirche ein Gottes-dienst statt. Pater Kasimierz Oledzki staunte ob der vollbesetzten Kirche. Er meinte in seiner 25 jährigen Tätigkeit in der Sankt Franziskuskirche  war seine Kirche noch nie an einem Samstag-nachmittag um 13 Uhr so voll gewesen. Bewundernde Blicke richteten sich immer wieder auf die Trachtenpaare, die beiderseits des Altars Aufstellung genommen hatten. Der Heimatchor unter der Leitung von Hella Weber, aus der langjährigen Nitzkydorfer Kantorenfamilie, die Predigt und die gesamte Gestaltung durch Pater Kasimierz machten diese heilige Messe zu einem Erlebnis. Pater Kasimierz wollte den Chor gleich für Veranstaltungen in seiner Kirche buchen. Lesung und Fürbitten wurden von Katharina Waitz, Hella Gerber und Helmut Löchinger vorgetragen, während die Mutter der Vortänzerin, Helga Simota, den Kirchweispruch vortrug. Nach der Messe stimmte die Sieben-bürger Blaskapelle Augsburg unter der Leitung von Gerhard Weber (17 Musikanten und mit dabei unser Landsmann Josef Gion) zur Feier ein. Vor der Kirche wurde getanzt, zu unserer Freude feierten auch Pfarrer und Stadtrat mit. Es war eine Kirchweihstimmung wie zu Hause.

Der Kirchweihzug, angeführt von dem Vortänzerpaar Jennifer Simota, in der schönen Nitzkydorfer Nachkirchweihtracht, und Mert Maul, marschierte unter den herrlichen Klängen der Blasmusik in Richtung Festsaal.

Es gab diesmal nicht viele Trachtenpaare, aber sehr schöne Trachten, denn es waren alle Trachten vertreten, die an den vier Kirchweihtagen in Nitzkydorf getragen wurden: 2x weißer Rock mit grünem Halstuch (Nachkirchweihtracht), 2x blauer Rock (Kirchweihsonntag), 1x grüner Rock (Kirchweih-montag), 1x rosa Rock (Kirchweihdienstag)und 1x alte schwowische Festtracht (bunter Kirchweihdienstag).

Nachdem der Vortänzer, Torwart bei einem Augsburger Fußballclub, im Verlauf auch noch sportlichen Verpflichtungen nachgehen musste, kam der Opa Ferdinand Maul mit Stolz zum Einsatz. Gut hat er es gemacht und die Freude war ihm anzumerken. Der Kirchweihspruch im Saal wurde zur Begeisterung der Gäste nach alter Tradition mit Musikeinlagen von Dietmar Kirschenheuter  vorge-tragen. Lustig gestaltete sich die Straußversteigerung durch Gerhard und Matthias Hipp. Der Kirch-weihstrauß  ging wie immer an den Vortänzer, die Bänder mit Blumen konnten im weiteren Verlauf von jedermann erworben werden.

Erstmals gab es bei einem Nitzkydorfer  Treffen Banater Torten und Kuchen. Die Idee erwies sich als erfolgreich, zumal der Andrang sehr groß war, was Vorstand und Kuchenspender sehr freute.

Der Festakt wurde von der HOG Vorsitzenden Dr. Hella Gerber  eröffnet. Als Ehrengäste  begrüßte sie Hans Metzger, stellvertretender Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Banater Schwaben, Juri Heißer, Augsburger Stadtrat und Vorsitzender der Orts- und Kreisgruppe Augsburg der Lands-mannschaft der Deutschen aus Russland, Stefan Ihas, Präsident des Weltdachverbandes der Donauschwaben, Dietmar Kirschenheuter, Vorsitzender des Augsburger Kreisverbandes  der Banater Schwaben. Freudig begrüßt wurden auch die Gäste aus Kanada, den USA und Österreich. Familie Loechinger aus Dayton, Nachkommen der 1907 aus Nitzkydorf in die USA ausgewanderten Familie Löchinger, war erstmals auf Ahnensuche und mit Erfolg. Ebenso freudig begrüßte die HOG Vorsitzende die zahlreich erschienenen Jubiläumsjahrgänge 1933 und 1953, für die je ein Tisch reserviert war.

Nach der Deutschen und der Banater Hymne spielte die Blaskapelle zum Gedenken an die  verstor-benen Landsleute: “Ich hat einen Kameraden“.

Das Grußwort von Hans Metzger, auf schwowisch, kam sehr gut an. Er berichtete auch über die Regelung der Entgelte für ehemalige Russlanddeportierte. Für Stadtrat Juri Heißer war es eine besondere Freude dabei zu sein. Er, selbst Spätaussiedler, zog Parallelen zu den Deutschen aus Russland. Die Unterstützung vieler Projekte  durch die Stadt Augsburg ist zu begrüßen. Mit Begeisterung wurde auch das Grußwort von Stefan Ihas aufgenommen. Die netten von Herzen kommenden Worte brachten viel Freude.

Viel war in den letzten 2 Jahren geschehen und dementsprechend umfangreich war auch der Bericht des Vorstands. Zu den herausragenden Ereignissen zählte die Beteiligung der HOG Nitzkydorf an dem Projekt “Heimatsachen. Donauschwäbische Grüße zum baden- württembergischen Geburtstag“  im Jahr 2012 mit einem von Anton Köhl gefertigten Kleinmodell des Dorfes sowie die Reise nach Nitzkydorf im Mai 2013. Bezüglich der Kirche führte sie aus, dass nach der von der HOG durchgeführten Teilrenovierung im Jahr 2008 drei Jahre später das Gotteshaus ein neues Dach erhalten habe. Da aber die Dachrinnen nicht zusammengeschlossen waren, sei längere Zeit Regenwasser eingedrungen. Der Schaden sei nach einem Besuch April 2013 behoben und auch weitere Arbeiten seien durchgeführt worden.

Die HOG Vorsitzend sprach auch das nicht einfache Thema Friedhofspflege an. Nach der Berufung des orthodoxen Pfarrers Dumitrascu zum Administrator hatten die Arbeiten im Juni 2013 begonnen,

diese seien jedoch infolge der Beförderung des Pfarrers nach Temeswar nicht zu Ende geführt worden. Bürgermeister Mascovescu hat versprochen alles bald zu regeln, nachdem die Pfarrei im November d.J. neu besetzt werde. Die HOG wolle sich an der Friedhofspflege mit 400 Euro pro Jahr beteiligen; vertraglich solle geregelt werden, dass zwischen 1. März und 31.Oktober der Haupt- und die Seitenwege instandgehalten und das Gras mindestens viermal gemäht werden soll. Für die Grab-pflege sei jeder selbst verantwortlich. Der Vorstand würde es begrüßen, wenn die Landsleute sich an der Friedhofspflege durch Spenden beteiligen.

Als mittelfristiges Vorhaben der HOG nannte Dr. Hella Gerber die Herausgabe eines Heimatblattes. Dieses soll bis spätestens Ostern nächsten Jahres den Landsleuten zugeschickt werden. De Erlös werde für die Friedhofspflege und kleinere Reparaturarbeiten an der Kirche verwendet.

Im Bericht des Kassenwarts Helmut Löchinger wurden unter anderem die Hilfen für die im Heimatort verbliebenen Deutschen und die Ausgaben für die Friedhofspflege (Rasenmäher und  Rasentrimmer) erläutert.

Mit den Ehrentänzen für die Achtzigjährigen(Walzer) und die Sechzigjährigen (Polka) wurde die Tanzunterhaltung eröffnet. Im Laufe des Abends wurden die 88-jährige Magdalena Dassinger und der 85-jährige Peter Schramek als älteste Teilnehmer des Treffens  geehrt. Dazwischen gab es auch Tombola und Zeit zum Erzählen.

Eine gelungene Überraschung war die Nitzkydorfer Blaskapelle bestehend aus Gerhard und Matthias Hipp, Josef Gion und Doru Hackmann sowie je einem Musikant aus Lenauheim  und Siebenbürgen. Die Gäste waren nicht mehr auf den Plätzen zu halten, auf der Tanzfläche wurde es sehr eng. Ganz herzlicher Dank für diese wundervollen Heimatlieder und Heimatgefühle!

Um so eine Stimmung abends zu halten braucht es schon eine besondere Tanzmusik. Und diese lieferte die beliebte Tanzkapelle „ Trend...die Band“. Die Stimmung war großartig, sie hätte nicht besser sein können. Die Zeit verging im Flug, um 2 Uhr nachts war Schluss. Mit vielen freudigen Erinnerungen wurde die Heimreise angetreten.

So ein Fest kommt nicht ohne viele freiwillige Helfer zu Stande. Dank gebührt den Mitgliedern des Vorstands mit Ehepartnern, Kantorin Hella Weber und dem Kirchenchor, Pater Kasimierz, Anna Maria Gerber und Katharina Hipp für das Schmücken des Kirchweihstraußes, Barbara Fetzer für die Spende des Rosmarins, den Trachtenpaaren und ihren Angehörigen sowie den Spendern  der Kuchen und Tombolapreise. Ein ganz großer Dank geht an alle Teilnehmer. Erstmals seit 1991 waren beim Nitzkydorfer Heimattreffen mehr Teilnehmer als beim vorherigen vor 2 Jahren, was die Organisatoren sehr freut. Auch der Wirt war sehr zufrieden: er hatte schließlich 250 Personen zu versorgen.

Der Vorstand freut sich jetzt schon  auf das nächste Heimattreffen in Augsburg  Herbst 2015 und hofft wieder auf eine rege Beteiligung. Das genaue Datum wird rechtzeitig bekanntgegeben. Bis dahin gibt es noch viel zu erzählen und 2014 besteht die Möglichkeit auf ein Wiedersehen beim Pfingsttreffen in Ulm.

 

Dr. Hella Gerber

HOG Vorsitzende Nitzkydorf